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MC JAGO
Shakespeare # HipHop # Verrat

Eine Theaterproduktion, die Shakespeares Othello in das Jahr 2012 versetzt und damit einem jungen großstädtischen Publikum zugänglich macht. Mit einem Schauspieler, der dem jungen Fernsehpublikum durch seine ehemalige Rolle bei GZSZ bekannt sein dürfte, und einem HipHop-DJ und Beatboxer als Begleitung liefert diese Inszenierung Theater in einer Form, die die Sehgewohnheiten eines jungen Publikums aufgreift.

MC JAGO ist eine Geschichte über Freundschaft, Neid – und darüber, wie jemand aus unkontrollierten Gefühlen das zerstört, was ihn hätte glücklich machen können.

Worum geht es in dieser modernen Adaption?

Hip Hop-Szene. J und O machen seit der Schulzeit zusammen Musik. Auf Underground-Konzerte folgt das erste Lied im Radio, die ersten Auftritte auf großer Bühne, die erste Fernsehshow. O+J sind das neue heiße Ding. Es könnte ewig so weitergehen. Doch dann lernt J Dee kennen. Er stellt sie seinem Freund O vor – und der ist sofort in sie verliebt. Auf einmal geht es nicht mehr um das Duo O+J, jetzt ist Dee der Mittelpunkt in Os Leben. Und das erträgt J nicht.
Je mehr J darum kämpft, Dee zu verdrängen, desto mehr entfernt sich O von ihm. J sieht nur noch einen Ausweg: Er muss O einen Warnschuss verpassen, damit alles wieder wie früher werden kann. Ein inszenierter Autounfall soll den Freund zur Besinnung bringen. Doch Js Plan geht schief. Menschen sterben. Und O kommt in den Knast.

Erzählend, was damals geschah, versucht J sich selbst zu erklären, warum er seinen Freund verloren hat. Während er sein Leben Revue passieren lässt, versucht er zu verstehen, wie die Erfolgsgeschichte von O+J derartig aus dem Ruder laufen konnte.

Ein Stück über den Umgang mit den Katastrophen, die man selbst verschuldet hat, und über die Schwierigkeit, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Die Inszenierung endet mit der Frage, die J nicht loslässt: Was hätte ich anders machen können?
MC JAGO lebt von Wort und Spiel des Darstellers, ohne aufwändiges Bühnenbild. Die Erinnerungswelt, in der sich J bei seinem Monolog bewegt, stellen wir vor allem akustisch her. Was nahe liegt bei einer Geschichte, die unter Rappern, Soundbastlern, Musikern spielt. Mit J auf der Bühne steht daher ein DJ und Live-Elektroniker, der den Darsteller des Jago auf seiner Erinnerungsreise begleitet. Die Klangelemente bilden eine eigene Erzählebene, die die reale Situation immer wieder aufbricht. So wird aus der Bühne ein Kopfinnenraum, in dem heutige Rechtfertigungsversuche auf Klänge der schuldhaften Vergangenheit prallen.

Empfohlen ab 14 Jahren
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Felix Isenbügel | Schauspieler
Geboren 1986 in Berlin-Zehlendorf. Aufgewachsen in Fischerhude bei Bremen. Schauspielunterricht bei Erik Rossbander von der bremer shakespeare company. Von 2003 bis 2006 an der Schauspielschule Charlottenburg in Berlin.

Von 2008 bis 2010 spielte Felix Isenbügel die Rolle des Carsten Reimann in der RTL-Serie Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Parallel dazu war er in mehreren Produktionen des Theater des Ostens zu sehen und dabei deutschlandweit auf Tournee. 2009 übernahm er in einer Kinoadaption des Theaterstücks Kabale und Liebe von Friedrich Schiller den Part des Ferdinand. Des Weiteren Auftritte in Kurzfilmen, Social Spots und TV-Produktionen.

Nach seinem Ausstieg im Juni 2010 bei GZSZ produzierte Felix Isenbügel ein Hörspiel mit elektronischer Musik, faust-rausch. Es erschien im November 2010 bei dem Verlag edition fux. Zur Zeit ist Felix Isenbügel am Berliner Kriminal Theater in Der Name der Rose und Die Mausefalle zu sehen.


dizzech + Qformat | Musik + Beatbox

Die Berliner Sounddesigner sind dreimalige Bundespreisträger der Berliner Festspiele (Treffen junge Musik-Szene).
Sie produzieren für Rapper und Sänger. Daneben Musik und Sounddesign für Theater und Film (zuletzt theater89, Berlin).
Eigene Gruppen: Reggie Miller, Smoke mit den Pros, dizzech.

Kai Schubert | Text + Regie

Geboren 1973 in Bochum. Engagements als Assistent, Dramaturg und Regisseur am Theater Dortmund, der Staatsoper Unter den Linden Berlin und am Staatsschauspiel Dresden sowie bei diversen freien Produktionen. Seine Stücke wurden u.a. am Gärtnerplatztheater in München, am Theater Ingolstadt, an den Wuppertaler Bühnen und am Landestheater Tübingen uraufgeführt.

Über seine letzte Inszenierung Goodbye Mama (it’s hard to die) am Studiotheater Charlottenburg sagte der RBB: „Der Regisseur hat viele Szenen chorisch aufgelöst, Lieder und Texte werden häufig in Gruppen gesprochen. So werden zum Beispiel Zitate aus Pop-Songs zur Illustration und treiben die Handlung voran. Das bewahrt vor Sentimentalität, erdrückt aber den Gefühlsreichtum nicht. ... Ein Abend, der allen ohne Rückhalt zu empfehlen ist, die intelligentes, emotionsreiches Schauspiel lieben, sich vor allem dafür begeistern, tolle Schauspielerinnen und Schauspieler zu erleben, die viele Möglichkeiten haben, pralles Menschenleben auf die Bühne zu bringen.“
Peter Claus, kulturradio

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